Photovoltaik – Die Solardachpflicht kommt
Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen
Nach Plänen unserer Landesregierung müssen ab 2022 Solaranlagen auf private Wohnhäuser. Eigentümern und Bauherren erwarten dann steigende Kosten. Doch auch die Vorteile sind nicht zu unterschätzen. Wir erläutern Ihnen in diesem Beitrag was Sie als Hausbesitzer wissen müssen.
Ab Mai 2022 Solardachpflicht auch für Wohngebäude
Grundlage für die sinnvolle Nutzung von Photovoltaikanlagen und Solaranlagen ist, dass genügend Sonneneinstrahlung vorhanden sein sollte. Im Jahr 2019 hat die Anzahl der Sonnenstunden in Baden-Württemberg mit 2050 Stunden bundesweit die höchste Sonnenstundenzahl erreicht. Diese Energie, so die grün-schwarze Landesregierung, dürfe nicht ungenutzt bleiben. Deshalb hat die Regierung bereits eine Solardachpflicht für Nichtwohngebäude ab 2022 beschlossen. Jetzt soll diese Pflicht auch auf Wohngebäude ausgedehnt werden.
Laut aktuell vorliegendem Gesetzesentwurf würde die Solardachpflicht ab Mai 2022 für Neubauten und ab Anfang 2023 auch für Dachsanierungen bei Bestandsgebäuden verpflichtend werden. Als Kontrollinstrument müssen Bauherren dies bereits im Bauantrag nachweisen und es muss nach Fertigstellung des Gebäudes eine schriftliche Bestätigung über die Registrierung der Solaranlage bei der Baubehörde eingereicht werden. Die Registrierung erfolgt durch einen Eintrag in das Marktstammdatenregister bei der Bundesnetzagentur.
Größe einer Solaranlage
Da die mögliche Größe einer Solaranlage direkt mit der zur Verfügung stehenden Fläche zusammen hängt, gibt es zur Größe noch keine Zahlen. Als Faustregel gilt, dass für jedes Kilowattpeak (kWp = maximale Leistung der Module) ca. fünf Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen sollten. Somit ist schnell klar, dass sich die meisten Anlagengrößen im Bereich bis zu sieben kWp bewegen. Die Größenabmessungen der einzelnen Module sind 100 x 150 cm.
Vorteile von Solaranlagen
Unsere Erfahrung zeigt, dass für den Eigenverbrauch in einem 4-Personen-Haushalt ca. 3 kWp ausreichend wären. Am rentabelsten bei Solaranlagen ist der Eigenverbrauch. Auf Grund der technischen Weiterentwicklung sind heute aus wirtschaftlicher Sicht auch Akkuspeicher diskutierbar. Mit zunehmender Verbreitung der E-Mobilität ergeben sich zusätzliche Verbrauchs- und Nutzungsanwendungen.
Da die Energiekosten auch in absehbarer Zeit weiter steigen werden, sind Solaranlagen zur Deckung des Eigenverbrauchs langfristig eine sinnvolle Investition.
Preise für Solaranlagen
Um auch eine Preisvorstellung zu haben, sollten Sie inkl. Montagekosten 5.000 bis 15.000 Euro einplanen, je nach Größe der Anlage. Über die KfW-Bank (Förderbank) sind zinsgünstige Darlehen für Solaranlagen erhältlich. Zur genauen Vorgehensweise in Bezug auf Förderungen sollten Sie mit den entsprechenden Fachhandwerkern oder Planern sprechen.