CO2-Steuer kommt – und die Preise steigen

Fossile Energieträger werden teurer

Bis ins Jahr 2050 will Deutschland nahezu klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kommt jetzt die sogenannten CO2-Steuer auf alle fossilen Energieträger. Mit dieser Maßnahme werden anfallende CO2-Emissionen besteuert, in der Hoffnung darauf, dass dies zu einer Senkung an CO2-Emissionen führt. Die auch als CO2-Bepreisung bekannte Steuer ist bereits seit 2005 im Rahmen des Europäischen Emissionshandels gültig. Neu ist jetzt, dass ab 2021 das Emissionshandelssystem auf die Bereiche Verkehr und Wärme ausgedehnt wird.

Was ist das Ziel der CO2-Bepreisung?

Ziel der CO2-Bepreisung ist, dass durch die für den Verbraucher entstehenden höheren Kosten der Anreiz steigt, auf klimafreundlichere Alternativen zu wechseln. Oberstes Ziel ist den Klimawandel zu verlangsamen und weniger CO2 (Treibhausgase) in die Atmosphäre zu emittiert.

Wer muss mit höheren Kosten rechnen?

Für den Verbraucher ist eines klar: Heizen und Tanken werden teurer. Da sich die Höhe der CO2-Steuer schrittweise anhebt, von 25 Euro je Tonne Co2 im Jahr 2021 dann bis zu 65 Euro je Tonne CO2 im Jahr 2026, wird sich dies direkt auf die Energiepreise auswirken. Betroffen hiervon sind alle fossilen Energieträger wie Erdgas, Kohle, Heizöl, Flüssiggas, Benzin und Diesel.

Um die Verteuerung anschaulicher zu machen, hier ein paar Beispielbeträge (Stand 10/2020, Angabe Nettopreise, zzgl. der dann geltenden Mehrwertsteuer):

Benzin CO2-Preisaufschlag
2021: 5,9 Cent je Liter
2026: 15,3 Cent je Liter

Diesel CO2-Preisaufschlag
2021: 6,6 Cent je Liter
2026: 17,2 Cent je Liter

Heizöl CO2-Preisaufschlag
2021: 6,6 Cent je Liter
2026: 17,2 Cent je Liter

Erdgas CO2-Preisaufschlag
2021: 0,46 Cent je kWh
2026: 1,18 Cent je kWh

Für Verbraucher wird alles teurer

Für Autofahrer, Mieter und Eigentümer von Wohnimmobilien wird die CO2-Bepreisung höhere Ausgaben für Kraftstoff und Heizen zur Folge haben. In einem durchschnittlichen Haushalt schlägt alleine der Punkt Heizen mit etwa 100 Euro zu Buche.

Im Gegenzug will die Regierung die EEG-Umlage senken und Berufspendler können einen höheren Betrag von der Steuer absetzen. Ebenfalls sind Austauschprämien für alte Ölheizungen und Steuerentlastungen bei Haussanierungen im Gespräch und für aufwändigere energetische Gebäudesanierungen könnten höhere Kredite gewährt werden. Um soziale Härten zu vermeiden, sollen ab 2021 zudem die Mittel für Wohngeld um zehn Prozent angehoben werden.

TIPP: Jetzt noch Heizöl kaufen
Wer noch Platz im Heizöltank hat, der sollte noch in diesem Jahr Heizöl bestellen. Denn nicht nur die zusätzliche CO2-Abgabe verteuert das Heizöl ab dem 1.1.2021 sondern dann steigt auch die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent (Stand: 1.12.2020).

Was fällt nicht unter die CO2-Steuer?

Wer in seinem Haushalt zum Beispiel mit Solarstrom, Windkraft oder Biogas heizt, für den fallen keine CO2-Mehrkosten an. Dies gilt auch für den Bereich Elektromobilität.