Energiegewinnung im Haus / Gebäude

Energiegewinnung im eigenen Haus

Immer mehr Hauseigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) würden gerne energieautark sein und so z. B. ihren eigenen Strom produzieren. Bei den aktuell aufgerufenen Energiepreisen ist dies verständlich und nachvollziehbar. Der Energiemarkt ist in Aufruhr und die Preisentwicklung und Preisanpassungen für die kommenden Monate und vielleicht auch Jahre sind nicht vorhersehbar und kaum seriös zu kalkulieren. Dies gilt nicht nur für Strom, sondern ebenfalls für Gas, Öl und andere Energieträger.

Welche Möglichkeiten sich heute schon bieten, Energie wie Strom oder Wärme im oder auf dem Haus oder Gebäude selbst zu produzieren, war das Kernthema des 15. Rebholz Ratgeber-Forums vom vergangenen Samstag.

Gastgeber Michael Rebholz, Geschäftsführer des Architekturbüros Rebholz Architekten u. Ing. GmbH konnte ein volles Haus im Veranstaltungsraum der Zehntscheuer in Bad Dürrheim begrüßen.

Dass das Thema hochaktuell ist, zeigten die vielen Nachfragen der Besucher.

Die Links zum Download der Vorträge finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Rebholz Ratgeber-Forum Energie Vortrag

Rebholz Ratgeber-Forum Energie Vortrag

Bezogen auf ein Gebäude gibt es vier Energieverbraucher

Bei Immobilien kann der Fokus auf folgende fünf energetisch relevante Themen gelegt werden:

  1. Hülle (Wärmeabgabe über die Gebäudehülle)
  2. Lüften (Erwärmung des Frischluftwechsels)
  3. Warmwasser
  4. Heizung
  5. Stromverbraucher wie Haushaltsgeräte, Beleuchtung, Medientechnik etc.

Position 1-4 sind klassische Energieverbraucher, die der Beheizung zugeordnet sind. Um Energie einzusparen, bieten sich folgende Lösungen an:

  1. Gebäudedämmung verbessern
  2. Lüftung mit Wärmerückgewinnung
  3. Warmwasser über PV-Anlage
  4. Heizung über Wärmepumpe
  5. Geräte ausschalten statt Standby, Wäsche draußen trocknen, Spül- und Waschmaschine immer ganz füllen, auf LED Lampen umrüsten, alten Kühlschrank austauschen, energieeffiziente Geräte nutzen, …

Wie viel (Heiz)Energie verbraucht mein Haus denn eigentlich?

Grundlage für alle weiteren Ausgangsüberlegungen ist, dass ein Überblick über den aktuellen Energieverbrauch im Haus vorhanden sein sollte. Wie viel Energie wird im Haus verbraucht und für was.

Im zweiten Schritt gilt es zu überlegen, welche Maßnahmen können für eine direkte Energieeinsparung umgesetzt werden und mit welchem Einsparpotenzial.

Einige Beispiele, wie Energie eingespart werden kann:

  • Elektrogeräte ausschalten, statt im Stand-By zu belassen
  • alte Gefriertruhen und Kühlschränke gegen energieeffiziente Geräte tauschen
  • Glühbirnen gegen LED-Leuchtmittel tauschen
  • Waschmaschine immer vollmachen
  • im Sommer die Wäsche im Freien trocknen und den Trockner aus lassen
  • Deckel auf den Kochtopf beim Kochen
  • stoßlüften, statt dauerlüften
  • Heiztemperatur um 1 Grad verringern
  • etc.

Den exemplarischen Stromverbrauch eines Haushalts kann laut dem Bund der Energieverbraucher e. V. so berechnet werden:

Wohnfläche in m² * 9 kWh + Anzahl der Personen im Haushalt * 200 kWh + Anzahl der Elektrogeräte im Haushalt * 200 kWh
= jährlicher Energieverbrauch des Haushalts in kWh

Stromspar-Beispiel

Um mögliche Stromeinsparkosten zu verdeutlichen berechnen wir hier beispielhaft den Jahresverbrauch für ein typisches TV-Gerät in deutschen Haushalten. Annahme Strompreis je kWh von 0,35 Euro.

Annahme: 5 Stunden täglich in Betrieb (je 100 Watt), 19 Stunden im Standby-Modus (je 14 Watt)
Stromverbrauch Betrieb: 182 kWh pro Jahr
Stromverbrauch Standby-Modus: 97 kWh pro Jahr
Kosten: ca. 98,00 Euro pro Jahr

Würde bei diesem Beispiel das TV-Gerät ausgeschalten, statt in den Standby-Modus zu gehen, so ließen sich ganz einfach 35,00 Euro pro Jahr sparen.

Sicher finden Sie auf Anhieb mindestens fünf Geräte die bei Ihnen auf Standby stehen. Das wäre ein Anfang.

Energieverbrauch für Heizung im Vergleich Altbau zu Neubau

In Bezug Bestandswohngebäude zu Neubau ist im Bereich Raumwärme – also dem Energieanteil, der für die Heizleistung aufgebracht werden muss – der größte Unterschied erkennbar. Im Durchschnitt wird in Bestandswohngebäuden im Vergleich zu Neubauten die vierfache Energiemenge für die Raumwärme aufgewendet.

Dies zeigt, dass im Bereich Gebäudeheizung ein enormes Potenzial zur Energieeinsparung liegt.

Beispiele

In den Vortragsunterlagen sehen Sie Beispiele, z. B.

  • Energieflüsse einer Anlage fürs Einfamilienhaus mit PV-Akku-Wärmepumpenkombination
  • Beispielhafte Darstellung für Mehrfamilienhäuser, wie Sie von Rebholz Architekten realisiert wurden:
    • Aktueller Standard in Mehrfamilienhäusern
    • Evtl. zukünftige Anlagentechnik in Mehrfamilienhäusern

… und noch viele weitere Informationen.

Sehen Sie sich jetzt die Vorträge in der PDF-Version.

Die Vorträge zum Download

Bitte auf den jeweiligen Vortragstitel klicken, um den Download zu starten (PDF-Datei):

Vortrag 1: Einleitung und Förderung

Referent: Michael Rebholz, Architekt und Projektplanung

Vortrag 2: Wärme und Energie

Referent: Walter Kolb, Fachplaner Heizung-Lüftung-Sanitär

Vortrag 3: Elektrik und Speicher

Referent: Karlheinz Mundinger, Fachplaner Elektroinstallationen

Rebholz Ratgeber-Forum Energie Referenten

Die Referenten (von links):
Walter Kolb, Fachplaner Heizung-Lüftung-Sanitär
Karlheinz Mundinger, Fachplaner Elektroinstallationen
Michael Rebholz, Architekt und Projektplanung

Herzlichen Dank an die Referenten und an die Zuhörerinnen und Zuhörer.