Handwerkskammerpräsident Reiner zu Besuch im Büro der Rebholz Immobiliengruppe

Der Präsident der Handwerkskammer Konstanz besuchte die Rebholz Immobiliengruppe. Anlass für diesen Besuch war die Vorstellung des Hotelprojektes „Parasol-Hotel“, welches als Inklusionsprojekt deutschlandweit einmalig ist. Hierzu erläuterte Günter Tarlatt, Vorsitzender des Fördervereins „Freunde und Förderer des Parasol-Hotel e.V.“ den aktuellen Stand und Hintergründe zum Projekt.

Im zweiten Gesprächsteil ging es um allgemeine Themen die aktuell im Handwerk sehr präsent sind, wie Fachkräftemangel, Bürokratieabbau, Mittelstandspolitik, usw.

Hier war Herr Reiner ein excellenter Gesprächspartner, so dass Michael Rebholz als Inhaber des Architekturbüros und Jürgen Rebholz als Inhaber des Malergeschäft Rebholz, viele Themen aufgreifen und erörtern konnten.

Architekt Michael Rebholz im Gespräch mit Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner

Architekt Michael Rebholz im Gespräch mit Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner

Michael Rebholz, Sandra Schäfer, Günter Tarlatt, Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner, Jürgen Rebholz (von links)

Michael Rebholz, Sandra Schäfer, Günter Tarlatt, Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner, Jürgen Rebholz (von links)

Pressebericht in der Tageszeitung
Von Hans-Jürgen Eisenmann – Erschienen in der Südwest-Presse am 27.09.2016

Barrieren auf allen Ebenen abbauen 

Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner besucht Firma Rebholz / Parasol-Hotelprojekt vorgestellt 

Bad Dürrheim. Seit Juli 2011 ist Gott- hard Reiner Präsident der Hand- werkskammer Konstanz. Der selbständige Elektroinstallateurmeister aus Deilingen (Kreis Tuttlingen) vertritt in diesem Ehrenamt die Interessen von über 12 000 Handwerksbetrieben in den Landkreisen Konstanz, Waldshut, Rottweil, Tuttlingen sowie im Schwarzwald-Baar-Kreis. Michael und Jürgen Rebholz hatten den Kammerpräsidenten in das Bad Dürrheimer Unternehmen eingeladen, um über aktuelle Projekte, aber auch generelle Themen wie Bürokratieabbau und Fachkräftemangel zu informieren. Bei Rebholz arbeiten 38 Mitarbeiter, jeweils ein Drittel im Bereich Architekturbüro, Malerbetrieb und Hausverwaltung/Treuhand.

Handwerk und Innenstadtentwicklung – das fängt schon vor der Haustür an: „Ich bin froh, dass wir hier noch eine Autowerkstatt in der Nachbarschaft haben“, so Michael Rebholz. Solche Werkstätten und anderes Kleingewerbe ziehe sich, auch wegen der Auflagen, immer mehr aus den Innenstädten zurück, und verschwindet aus der öffentlichen Wahrnehmung. „Kinder sehen nicht mehr, wie Handwerk funktioniert“, so Architekt Michael Rebholz.

Für ihn als Architekten ist es wichtig, „die Handwerker frühzeitig mit ins Boot“ zu nehmen, weil alles komplexer werde und Kompetenzen so schon frühzeitig ausgetauscht werden können, sagte Rebholz. Die Handwerksbetriebe würden jedoch Nachwuchsmangel beklagen, hier müsse man die Schulen noch mehr sensibilisieren, denn gerade kleinere Betriebe würden sich über Schüler freuen, die ein Praktikum ableisten.

Zu schaffen mache den Handwerkern auch die zunehmende Bürokratie, das fan- ge bei Haftungsfragen an und höre beim Brandschutz auf. Eine Hausgemeinschaft, die sich eine Photovoltaikanlage auf das Dach bauen lasse, könne nicht einfach den Strom als Eigenverbrauch in das Hausnetz einspeisen, sondern müsse eine Gesellschaft gründen und damit einen Gewerbebetrieb und dann den Strom von dieser beziehen. „Das macht es dann am Ende nicht mehr rentabel“, so Rebholz.

Günter Tarlatt informierte den Handwerkskammerpräsidenten über das integrative Hotelprojekt Parasol. Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner bezeichnete das Modellprojekt als eine Bereicherung für die Region und als notwendige und sinnvolle Einrichtung, die benachteiligten Menschen, die dort arbeiten können, eine Chance auf Integration in die Gesellschaft gebe. „Das Modellprojekt Hotel Parasol ist aus unserer Sicht gut durchdacht und durch die Zusammenarbeit mit den wesentlichen Akteuren im Bereich der Inklusion und Integration, aber auch der Wirtschaft und Wissenschaft professionell konzipiert“, erklärte der Handwerkskammerpräsident.

Für den Bau des Hotels mit 90 Gästezimmern, das mit Saisonbeginn 2019 eröffnet werden soll, steht ein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück in der Huberstraße zur Verfügung. Baubeginn soll Mitte 2017 sein. In dem Hotel sollen Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf urlauben oder tagen. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe von Menschen mit und ohne Behinderung plant das Haus, die Duale Hochschule Baden-Württemberg (Standort Schwenningen) begleitet den Bau wissenschaftlich. Der Betrieb bietet 20 bis 30 Integrationsarbeitsplätze. Das Hotel soll im Bereich technischer Hilfsmittel für den individuellen Unterstützungsbedarf ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Hahn-Schickart-Gesellschaft IMIT (Mikroinstitut VS) sein. Der Einsatz modernster Mikroelektronik und Sensortechnik soll zu einer bis dahin nicht gekannten Unterstützung für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen führen.

Wie Günter Tarlatt ausführte, findet man im Bereich Tourismus Barrierefreiheit nicht häufig. Zwar gebe es in manchen Hotels einzelne Bereiche, aber es gebe kaum eine Unterkunft, in der Einzelreisende und größere Gruppen logieren können. Für Menschen mit Unterstützungsbedarf sei es immer noch eine logistische Herausforderung, eine geeignete Unterkunft zu finden, die ihrem per- sönlichen Bedarf entgegen komme. Das Hotel benötigt allerdings 25 Prozent mehr Flächen und Bewegungsraum, deshalb sind auch die Kosten höher.


Pressebericht in der Tageszeitung
Von Florian Hahnel – Erschienen im Schwarzwälder Bote am 27.09.2016

Sechs Prozent mehr unter Vertrag
Handwerk | 2019 ist die Eröffnung des Parasolhotels geplant 

Bad Dürrheim.
Läuft alles weiter nach Plan, wird das Bad Dürrheimer Parasolhotel 2019 in Betrieb gehen. Darüber freut sich auch Gotthard Reiner als Präsident der Konstanzer Handwerkskammer. Er machte gestern Station in der Kurstadt und besuchte erstmals die ansässige Immobiliengruppe Rebholz.

Beim zwanglosen Informationsaustausch gab es weitere Details zum auf 13 Millionen Euro taxierten Vorhaben in unmittelbarer Nachbarschaft zum Solemar. Man werde definitiv Schritt für Schritt vorgehen und sich an eine maximale Fremdfinanzierung von 70 Prozent halten, kündigte Günter Tarlatt seitens der Freunde und Gönner des Parasolhotels im Beisein Reiners an. Weiterhin wälzt man zwar Förderanträge und auch die Planungen des großen Inklusionsprojekts sind noch nicht gänzlich abgeschlossen, einem Spatenstich im kommenden Jahr steht aber nur noch wenig im Weg.

Das Vorhaben ist durchaus ehrgeizig und darf gern Leuchtturmcharakter haben, die Voraussetzungen vor Ort bezeichnen Tarlatt und Michael Rebholz seitens der Geschäftsführung der Immobiliengruppe als ideal. Seit drei Monaten ist man im Besitz des 10 000 Quadratmeter messenden Grundstücks in exponierter kernstädtischer Südlage, ab dem Tag x stehen 90 unter anderem barrierefrei zu erreichende größere Zimmer zur Verfügung. »Das Parasol wird kein Pflegeheim. Es entsteht ein auch technisch anspruchsvolles Inklusionsprojekt nach dessen Besuch die Menschen sagen können, dass sie drei wunderbare Wochen verbracht haben«, so Günter Tarlatt.

Schon im Vorfeld der kürzlich stattgefundenen Paralympics in Brasilien machten eingeschränkte, respektive behinderte, Sportler in Bad Dürrheim Station. Dieser »Fingerzeig« ist Günter Tarlatt nicht verborgen geblieben, das Parasol könnte sich im Lauf der Zeit also noch weiter auffächern.

Die Rebholzgruppe ist in das Hotelprojekt deutlich involviert, damit hatte Gotthard Reiner während seines Besuchs auf der Baar ausreichend Gelegenheit, tiefer in die spezielle und allgemeine Materie einzutauchen. Ihm begegnete ein durchaus Klartext sprechendes Bruderpaar Michael und Jürgen Rebholz, so mancher von Bad Dürrheim ausgehende und auf den Gesetzgeber gerichtete Seitenhieb war vernehmbar. »Man spürt deutlich den Generationswechsel in den Amts- und Behördenzimmern!«, konstatiert Michael Rebholz, die Augenbrauen das eine oder andere Mal hebend.

Reiner relativierte das »ewige Problem« Lehrlingsmangel, momentan verzeichne die Konstanzer Handwerkskammer sogar einen sechsprozentigen Zuwachs bei den Auszubildenden-Verträgen. Deutlich kritisierte Reiner hingegen die seiner Auffassung nach immer noch vorherrschende Meinung, dass mit weiterer schulischer Ausbildung oder Studium vieles im individuellen Leben besser werde. »Ich kann es durchaus so formulieren: Manche Eltern vergewaltigen ihre Kinder regelrecht und zwingen sie auf die weiterführende Schule oder auf die Universität. Wenn das dann schief geht, was bedeutet das für einen jungen und ins Leben wachsenden Menschen?«


Pressebericht in der Tageszeitung
Von Sabine Naiemi – Erschienen im Südkurier am 27.09.2016

 Handwerk hilft bei Parasolhotel Bad Dürrheim 

Das Parasolhotel erfährt Anerkennung und Unterstützung weit über die Stadtgrenzen hinaus, erregt sogar international Beachtung, nachdem sich im vergangenen Jahr Bogensportler mit Handicap zur Vorbereitung auf die Paralympics in der Kurstadt aufgehalten haben. Mitglied im Förderverein, der seit kurzem auch als Trägerverein fungiert, ist unter anderem der Landkreis Schwarzwald- Baar. Auch die Landkreise Tuttlingen und Rottweil beteiligen sich sowie die Duale Hochschule. Aufgrund des deutschlandweiten Modellcharakters des Projektes gehen inzwischen sogar aus der Industrie Kooperationsanfragen ein.

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit konnte vom Orden St. Crischona das 10 000 Quadratmeter große Grundstück erworben werden. Eine Begleitspende des Ordens in Höhe von 257 000 Euro stellte das Anfangskapital. Die Kosten inklusive Grundstück sind auf 13 Millionen Euro veranschlagt. 30 Prozent davon will beziehungsweise muss der Trägerverein aufbringen, um die Finanzierung zu entlasten. Auch die Handwerkskammer Konstanz unterstützt das Projekt. „Von einer Bausumme von 13 Millionen Euro profitieren viele. Solch eine Investitionssumme tut der ganzen Region gut“, erklärt Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner das Interesse. Er informierte sich in Bad Dürrheim persönlich über das Projekt.

„Wir können mit zehn verschiedenen Förderungen rechnen“, erklärte Projektplaner Günter Tarlatt. Nichtsdestotrotz muss das Hotel marktfähig sein, der Aufenthalt dort soll nicht mehr kosten als in einem „normalen“ Hotel. Deshalb sind die Förderungen so wichtig. Aktuell wird ein Aufgabenkatalog abgearbeitet, um die Anträge auf Fördermittel wasserdicht zu machen. Günter Tarlatt: „Wir sind zuversichtlich, das Geld zusammenzubekommen.“ Ziel ist die Inbetriebnahme des Hotels 2019.