Rebholz Ratgeber-Forum Ratgeber-Forum zum Thema Immobilien kam gut an
Wohin entwickelt sich der Immobilienmarkt und was es dabei zu beachten gilt, diesem Themenkomplex widmete sich am vergangenen Samstag das 18. Rebholz Ratgeber-Forum in Bad Dürrheim.
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Gleich drei Fachreferenten standen den Besuchern Rede und Antwort. Im voll besetzten Veranstaltungsraum der Zehntscheuer eröffnete Architekt Michael Rebholz vom Architekturbüro Rebholz die Vortragsrunde mit Informationen zum aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG), im Volksmund auch als „Heizungsgesetz“ bezeichnet, welches ab 1. Januar 2024 in Kraft tritt. „Keine Sorge, auch in Zukunft dürfen Sie noch mit fossilen Brennstoffen heizen und müssen Ihre Heizung nicht stilllegen“, so Rebholz und informierte die Teilnehmer über die Neuerungen und Vorgaben, die das Gesetz mit sich bringt.
Mehr zu den Änderungen lesen Sie hier:
Kurzüberblick Gebäudeenergiegesetz (GEG) ab 2024

Die drei Referenten v.l. Michael Rebholz, Daniel Giusa, Andreas Schacherer
Immobilienbewertung, aber richtig
Im Anschluss erläuterte Immobilienexperte Daniel Giusa, Inhaber von Reichmann Immobilien in Donaueschingen, warum es für den Immobilienkauf oder -verkauf so wichtig ist, im Vorfeld eine fachgerechte Bewertung der Immobilie zur Preisfindung durchzuführen. Sind marktgerechte Preise ermittelt, so seien auch in der jetzigen Marktlage die Verkaufschancen noch als gut zu bewerten. Oft werden Bewertungen auch bei Erbe, Scheidungen, Finanzierungen oder für Steuerplanungen benötigt, so Giusa. Es stehen drei anerkannte Bewertungsverfahren zur Auswahl, daher gilt es, dass für das Objekt passende Verfahren zu wählen. „Online-Bewertungen bieten lediglich eine allgemeine Schätzung und berücksichtigen nicht die Vielzahl von Faktoren und einzigartigen Merkmale der Immobilie, welche ein Makler vor Ort in die Wertermittlung einfließen lässt. Solche Schätzungen können erheblich von dem tatsächlichen Marktwert der Immobilie abweichen.“, weiß der Experte aus eigener Erfahrung.
Aussichten für den Immobilienmarkt
In Punkto Marktaussicht gibt Daniel Giusa für 2024 noch keine Entwarnung. Die wichtigsten marktbeeinflussenden Faktoren sieht er im hohen Zinsanstieg, den hohen Energiekosten, zunehmenden geopolitischen Spannungen und den immer noch schwer zu findenden Handwerkern für Sanierungen und Renovierungen. Und dazu komme noch eine zusätzliche Verunsicherung, welche die Diskussionen zum Gebäudeenergiegesetz mit sich brachten.
Im Markt weiterhin gefragt seien junge Immobilien ab Baujahr 2000, energetisch sanierte Immobilien und Immobilien in Top Lagen. Auch renovierungsbedürftige Immobilien seien gefragt, sofern diese preislich attraktiv sind. „Wird für eine Immobilie ein realistischer Preis angesetzt, so findet sich dafür auch ein Käufer“, so Giusa.
Immobilienfinanzierung
Andreas Schacherer, Leiter der Baufinanzierung der Sparkasse Schwarzwald-Baar und der dritte Referent beim Ratgeber-Forum, erläuterte in seinem Vortrag, dass es bei einem geplanten Immobilienkauf für die Ermittlung des Finanzierungsbedarfs wichtig sei, wirklich alle Kosten einzukalkulieren. Viele Immobilienkäufer setzten die Kostenreduzierung durch Eigenleistung unrealistisch hoch an oder vernachlässigten die Kosten für die Außenanlagen.
Förderungen und Zuschüsse
Aufgrund der Zinsentwicklung der Hypothekenzinsen auf über vier Prozent würden sich Immobilieneigentümer zunehmend mit dem Thema energetische Sanierung und Modernisierung beschäftigen, so Schacherer. „Grundsätzlich gibt es umfassende Möglichkeiten vom Staat Förderungen zu erhalten“, so der Finanzierungsexperte und erwähnt als Beispiele zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Zuschüsse über die BAFA. Da vom Gesetzgeber bei Förderungen und Zuschüssen laufend Anpassungen und Änderungen vorgenommen werden, sei eine umfangreiche Beratung durch einen Energiesachverständigen oder den Finanzierungsexperten der Hausbank dringend zu empfehlen. Bei der Fragestellung „Miete oder Eigentum“ ist sich der Fachmann sicher, dass Immobilieneigentum langfristig gesehen immer die bessere Wahl ist. Jungen Menschen rät er, rechtzeitig mit der Eigenkapitalbildung zu beginnen. Banken verlangen bei Immobilienfinanzierungen eine Eigenkapitalquote von mindestens 10-20 Prozent. Je höher das Eigenkapital, desto einfacher sei eine Kreditzusage möglich.
Aktuelle Baufinanzierungszinsen
Bei den Baufinanzierungszinsen sieht Schacherer eine Seitwärtsbewegung und gibt wenig Hoffnung auf sinkende Zinsen. „Das hohe Zinsniveau ist im Markt angekommen, die Preise für Immobilien sind gesunken, dazu gibt unterschiedliche Fördertöpfe und für 2024 ist einiges in Planung. Aktuell ist ein guter Zeitpunkt sich mit dem Thema Immobilienkauf oder Sanierung und Modernisierung zu beschäftigen.“, so das Fazit von Andreas Schacherer. Schacherer empfiehlt sich langfristig günstige Zinsen zu sichern. Hierfür biete sich das besparen eines Bausparvertrages an. Diese Form des Sparens erlebt gerade eine Renaissance und sei aktuell wieder deutlich attraktiver als noch in Zeiten der Niedrigzinsphase.
Hier können Sie den gesamten Vortrag mit allen Folien als PDF downloaden: