Kapitalanlage in unsicheren Zeiten

Rebholz Ratgeber-Forum gab Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Referent Thorsten Straub, Gastgeber Michael Rebholz, Referent Roland Eckhardt

Kapitalanlage in unsicheren Zeiten, so lautete das Thema des am Samstag, den 26.10.2019, stattgefundenen 13. Rebholz Ratgeber-Forums. Eingeladen hatte die Rebholz Immobiliengruppe aus Bad Dürrheim. Für die Besucher im gut gefüllten Saal des Hotel Solegarten gab es viele interessante Informationen rund um das Thema Kapitalanlage.

Hierbei spannte sich der Bogen von der aktuellen Zinspolitik über das politische und wirtschaftliche Umfeld bis hin zur richtigen Anlagestrategie.

Als Referenten konnten zwei hochkarätige Referenten aus der Praxis gewonnen werden: Roland Eckhardt, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Rottweil und Thorsten Straub, Bereichsdirektor Private Banking bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar.

Heutige Herausforderungen für Kapitalanleger

Roland Eckhardt, der schon seit über 40 Jahren im Bankgeschäft tätig ist, sprach gleich zu Beginn von einer schwierigen Kost die die Zuhörer erwarten würde. Bei der Aussage, dass früher das Geldanlegen leichter und entspannter war, gab es Zustimmung im Raum. Die heutigen Herausforderungen für Kapitalanleger sieht er in der Vielschichtigkeit der Faktoren die Einfluss auf den Kapitalmarkt nehmen. Dies sei vor allem das politische und wirtschaftliche Umfeld wie Brexit, Handelsstreit zwischen den USA und China, die Entwicklung in den lateinamerikanischen Ländern, in Asien und in Osteuropa. Durch das Agieren der USA leiden die Volkswirtschaften langfristig. Zölle als Lenkungsmittel schaden dem globalen Markt, so der Referent.

Wachstum der Weltwirtschaft hat sich abgeschwächt

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich abgeschwächt. Nach einem Wachstum von über drei bis fünf Prozent jährlich seit 2010 ist seit 2018 eine Abwärtstendenz spürbar. So liegt das Wachstum für 2019 in Euroland noch bei einem Prozent, in China bei 6,2 Prozent und in Lateinamerika sogar bei minus 0,3 Prozent. Bei einem Blick in die Vergangenheit sei aber ersichtlich, dass es Krisen schon immer gab und sich der Markt jedes Mal wieder erholt habe.

Deutschland: Konjunktureintrübung ja, aber keine Rezession

Die Frage, ob Deutschland sich schon in einer Rezession befindet, beantwortet Referent Eckhardt klar mit der Aussage „Konjunktureintrübung ja, aber keine Rezession“. Gleichzeitig prognostiziert er, dass die Zinsen auf Geldanlagen auf lange Zeit Tod sind. Das Anlageergebnis aus einer Kapitalanlage muss mindestens 1,76 Prozent betragen, da sonst die Inflation dafür sorgt, dass die Kaufkraft des angelegten Geldes am Auszahlungszeitpunkt geringer sein wird wie am Tage der Einzahlung. Wer also kein Geld verlieren möchte, der sollte sich nach alternativen Anlageformen umsehen, so Eckhardt.

Herleitung einer Vermögensstruktur

Diesen Gedankengang übernahm der zweite Referent beim Rebholz Ratgeber-Forum, Thorsten Straub, Bereichsleiter Privat Banking bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar. In anschaulichen Grafiken zeigte er auf, von welchen Gegebenheiten die Herleitung einer Vermögensstruktur beeinflusst wird. Ein wichtiger Punkt sei die Lebensphase in welcher man sich gerade befinde, da dies unterschiedliche Anlageziele zur Folge habe. Dazu die strategischen Hintergründe und das individuelle Anlegerprofil wie „Risikotragfähigkeit“ und „Risikobereitschaft“. Aus diesen und weiteren Faktoren ergibt sich eine Portfolioauswahl, welche je nach Anlegertyp zu unterschiedlichen Gewichtungen in der Zusammenstellung der Anlage führt. Die Zusammenstellung selbst kann zum Beispiel aus Aktien, Immobilien, Liquidität, Rentenfonds, Rohstofffonds oder alternativen Investmentfonds (AIF) erfolgen.

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Die richtige Mischung der Kapitalanlage ist wichtig

„Die richtige Mischung macht es!“,  so Straubs eindringlicher Hinweis an die Zuhörer. Zudem sei jede Anlageform Schwankungen unterlegen, so dass ein Wechsel der Anlage in regelmäßigen Abständen sinnvoll sein kann. Taktisch gesehen empfiehlt Straub einen sicheren Anlagekern und darum herum zusätzliche, eventuell auch risikoreichere, Anlagen zu platzieren (Stichwort: Kern-Satelliten-Ansatz).

Kapitalanlage in Immobilien

Bei Anlagen in Immobilien rät er dazu, nicht nur Wohnimmobilien im Blick zu haben, sondern auch Immobilien für Einzelhandel, Büro, Gesundheit und Gewerbe allgemein. „Immobilien gehören in jede Kernstruktur, diese sichern langfristig wachsende Erträge“, so der Referent.

Herzlichen Dank an die Referenten und an die Zuhörer

Mit einem kleinen Geschenk bedankte sich Gastgeber Michael Rebholz bei den beiden Referenten, welche nach dem offiziellen Teil noch für persönliche Gespräche zu Verfügung standen.