Barrierefreies Wohnen im Fokus: KfW Programm „Altersgerechter Umbau”
Geplant 50 Mio. € Förderung in 2026
KfW Programm „Altersgerechter Umbau”
Stand: 21.11.2025
Das Wichtigste auf einen Blick
- Im Bundeshaushalt 2026 sind laut aktuellen Planungen Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro vorgesehen, um den barriere‑ und altersgerechten Umbau von Wohnraum wieder mit Zuschüssen zu fördern.
- Das Förderprogramm hatte zwischenzeitlich keine Mittel mehr – 2025 waren keine Zuschüsse vorgesehen.
- Die Förderbank KfW bietet unter anderem das Programm „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss” (455‑B) und den Kredit „Altersgerecht Umbauen – Kredit” (159) an.
- Zielgruppe sind u. a. private Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihre Wohnräume so umbauen wollen, dass sie unabhängig, sicher und komfortabel auch im Alter leben können.
Warum gerade jetzt? Der Bedarf ist hoch
Die demografische Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen länger in ihren eigenen vier Wänden leben wollen oder müssen – dabei sind Barrieren wie Stufen, enge Türen oder alte Badezimmer oft Hindernisse. Eine barriereärmere oder altersgerechte Wohnung wirkt nicht nur Lebensqualitätserhaltend, sondern entlastet auch Pflege‑ und Sozialsysteme.
Zudem war die Nachfrage nach Fördermitteln in Vergangenheit massiv hoch: Beispielsweise waren 2021 rund 75 Millionen Euro dafür bereitgestellt – und bereits zur Jahresmitte ausgeschöpft. Im Jahr 2022 war der Fördertopf bereits nach nur 6 Wochen aufgebraucht.
Vor diesem Hintergrund wird der Schritt zur Wiederaufnahme der Förderung als wichtiges Signal gewertet – wenn auch von Fachleuten die bereitgestellten Mittel im Vergleich zum Bedarf als begrenzt eingeschätzt werden.
Was wird gefördert? Förderbare Maßnahmen im Überblick
Bei den Programmen der KfW geht es um Maßnahmen, die Barrieren im Wohnraum reduzieren oder ganz beseitigen – hier einige typische Beispiele:
- Bodengleiche Duschen, Schwellenabbau im Bad oder im Wohnungszugang
- Verbreiterung von Türen, Rampen, Treppenlifte, Bewegungsflächen im Wohnraum
- Maßnahmen zur Zugänglichkeit von Wegen und Stellplätzen rund um das Wohngebäude, Eingänge ohne Schwelle, automatische Antriebe für Garagentore
In Kombination oftmals auch mit Sicherheit oder Einbruchschutz, je nach Programmvariante.
Checkliste für barrierefreies bzw. altersgerechtes Wohnen
Wir haben eine Checkliste mit einzelnen Auflistungen für barrierefreies bzw. altersgerechtes Wohnen erstellt. Diese kann dazu dienen eine erste Bestandsaufnahme vom Gebäude und der Wohnung zu machen. Die Checkliste können Sie hier direkt als PDF-Datei herunterladen:
Checkliste für barrierefreies bzw altersgerechtes Wohnen
Wie läuft die Förderung ab? Voraussetzungen & Antrag
- Grundsätzlich gilt: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden – also nicht erst nach dem Umbau, wenn Zuschüsse gewünscht werden.
- Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein‑ und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungseigentümer können antragsberechtigt sein.
- Beim Zuschussprogramm (455‑B) ist vorgesehen, dass ein Teil der Kosten erstattet wird; beim Kreditprogramm (159) gibt es zinsverbilligte Darlehen für Umbau‑ oder Kaufvorhaben mit Barrierearmut.
- Wichtig: Details zur genauen Förderung für 2026 (Förderhöhe, genaue Bedingungen) müssen noch von der KfW veröffentlicht werden – Interessierte sollten daher frühzeitig die Website der KfW im Blick behalten.
Chancen & Herausforderungen
Chancen:
- Eigentümer können ihre Immobilie „fit für das Alter“ machen – und so länger selbstständig wohnen.
- Barrierefreies Wohnen wird attraktiver für alle Generationen, nicht nur für ältere Menschen.
- Förderung signalisiert politisches Engagement für altersgerechten Wohnraum.
Herausforderungen:
- Die Mittel von 50 Mio. Euro gelten zwar als Schritt nach vorne – aber im Vergleich zum Bedarf als insgesamt eher knapp bemessen. Fachverbände fordern deutlich höhere Budgets.
- Wann genau die Mittel freigegeben werden, unter welchen Bedingungen und wie schnell – das hängt von Haushalts‑ und Programmentscheidungen ab.
- Wer früh in Umbau investiert, muss prüfen, ob Förderbedingungen erfüllt sind – und evtl. Beratung einholen (z. B. Fachplanung, Sachverständige).
Fazit: Jetzt planen – rechtzeitig handeln
Wer überlegt, in den nächsten Jahren barrierefrei oder altersgerecht umzubauen, sollte das aktuelle Förder‑Signal der KfW nutzen: Das Jahr 2026 könnte den Wiedereinstieg in die Zuschussförderung markieren. Mit dem geplanten Budget von 50 Millionen Euro werden wieder gezielt Mittel bereitgestellt, nachdem diese in 2025 entfielen.
Unser Rat:
- Informieren Sie sich frühzeitig über die genauen Programm‑ und Antragsbedingungen der KfW.
- Nehmen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Immobilie vor: Wo bestehen Barrieren? Welche Umbauten sind sinnvoll?
- Holen Sie frühzeitig fachliche Beratung ein – z. B. von Architektur‑ oder Sanierungsberater*innen.
- Planen Sie so, dass Sie keine teuren Nacharbeiten haben, sondern die Förderung optimal nutzen.
Mit der richtigen Vorbereitung kann ein altersgerechter Umbau nicht nur Wohnkomfort steigern, sondern auch die Wertentwicklung der Immobilie sichern – und das mit staatlicher Unterstützung.




